Business Icons: Der Reiß­verschluss

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Manche Dinge erscheinen einem so selbstverständlich, dass man ihren Wert erst erkennt, wenn man sich ein Leben ohne sie vorstellt. Doch manches Business ist unentbehrlich. Heute: Es gab mal ein Leben ohne Reißverschlüsse…

Im 19. Jahrhundert war es für die Menschen ganz natürlich, eine Jacke mit Knöpfen zu verschließen, eine Tasche zuzubinden oder sonst irgendwas irgendwo durchzustecken, um zwei Teile zu verbinden.

Darin liegt eine sehr interessante Lektion guten Marketings und die wollen wir näher betrachten. Zunächst haben die Menschen sich ein Stück Stoff übergeworfen und dies war der Urtyp der Jacke. Schon darin lag ein sogenannter Insight (also bspw. die Aussage eines Kunden) und der war den Schneidern bekannt: „Meine Jacke hält mich warm, aber bei Wind flattern die Schöße im Wind und mir ist kalt“.
Somit war der Need (also das zugrundeliegende Problem) auch naheliegend: „Zwei Stoffe sollen schnell und sicher verbunden und auch wieder getrennt werden können.“
Passenderweise gab es auch schon ein Produkt dazu: Knopf und Knopfloch. Sogar der Benefit (der Produktnutzen des Knopfes) konnte überzeugen: „Mit einem Handgriff jedes Kleidungsstück ordentlich schließen.“

Damit könnte man meinen, dass die Welt der textilen Verschlusstechnik vollständig befriedigt wäre und der Knopf lediglich in Form, Material und Befestigung verbessert werden könnte.
Doch es gab clevere Köpfe, die das Gefühl hatten, das hier noch unausgeschöpftes Potential liegen muss.

Genau die Begleitung bei diesen Gedankengängen, also weg vom Bestehenden und hin zu dem was möglich ist, ist die Stärke von Icon Marketing & Brand. Eine Lösung ist niemals vollkommen und jedes Produkt unterliegt konstanter Entwicklung.
Um Vorauszudenken, ist der erste Schritt, das Bestehende zu betrachten:

  • Löst es jedes Problem?
  • Für jede Zielgruppe?
  • Für jede Anwendung?

In unserem Beispiel zeigte sich, dass noch nicht überall der sprichwörtliche Knopf dran war:

  • Große Teile zuzuknöpfen dauert lange
  • Unter Zug reißt ein Knopf ab
  • Eine Knopfverbindung ist recht dick
  • Verbundene Teile müssen aufeinander liegen
  • Zugeknöpfte Taschen sind nicht vollkommen dicht…

Es spannte sich also Raum auf für ein neues Produkt, auch wenn der Need befriedigt erschien. Dies zu erkennen ist die Fähigkeit, die echte Innovatoren ausmacht. Sie können sich von dem Gedanken „Das haben wir immer schon so gemacht“ lösen und hinterfragen stets den Status Quo. Nichts ist vollkommen.

Und so kam es, dass um 1850 der erste Prototyp eines Reißverschlusses entwickelt wurde. Nach rund 80 Jahren hatte sich diese Art des Verschlusses dann in der Breite durchgesetzt. Der Grund für diesen Erfolg war, dass das Grundproblem auf eine bessere, schnellere, sicherere und kompaktere Art und Weise gelöst wurde. Der Benefit eines Reißverschluss für den Verwender war gefühlt und erlebbar höher, als der eines Knopfes und somit wurde dieser von der besseren Lösung in vielen Anwendungen abgelöst.
Der Rest der Geschichte ist bekannt und der Reißverschluss ein fester Teil der Textilkultur. Aus ihm sind neue Firmen und Marken wie YKK und Riri und schlussendlich eine ganze Industrie entstanden.

Hast du auch eine Idee, die das Potential zur Disruption der Welt hat und möchtest diese erforschen? Wir von Icon Marketing & Brand helfen dir!

Titelbild: Bild von Stjepan Zlodi auf Pixabay

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